PVC-Beläge

Gute Qualität, hohe Strapazierfähigkeit, hervoragende elektrische Werte, leichte Pflege und ein günstiger Preis sichern diesem vielseitigen Kunststoff Platz 1 der zur Ausführung kommenden Doppelbodenbeläge.

PVC ist beständig gegen Säuren, Laugen, Alkohol, Öl und Benzin. Angegriffen wird PVC von Aceton, Äther, Benzol, Chloroform und konzentrierter Salzsäure Es brennt mit gelber, stark rußender Flamme, und erlischt ohne weitere externe Beflammung schnell. Aufgrund des hohen Chlorgehalts ist PVC schwer entflammbar. Moderne PVC-Beläge entsprechen der Baustoffklasse B1.

PVC ist umstritten

PVC-Beläge sind aber auch umstritten. Alte Beläge konnten Asbest enthalten, die Verwendung giftiger Weichmacher war die Regel. Die Stoffe wurden als Mangel erkannt. Moderne PVC-Beläge sind frei von Asbest und frei von giftigen Weichmachern.

PVC im Brandfall

Im Brandfall entsteht bei der Zersetzung von PVC unter anderem gasförmiger Chlorwasserstoff, der in Verbindung mit Wasser Salzsäure bilden. Auch können Dioxine und Furane entstehen, sowie an Ruß fixierte hochgiftige Aromaten wie Benz(a)-Pyren, Pyren und Chrysen. Daher ist PVC als schwerentflammbarer Baustoff in Gebäuden nur eingeschränkt zugelassen und führt bei Bränden immer wieder zu starken Umweltverschmutzungen.

Da Hitze stark aufsteigt und Flammen noch oben wirken ist der Einsatz von PVC-Oberbelägen auf Doppelbodenplatten der Baustoffklasse B1 oder A2 relativ unkritisch. Bei Brandeinwirkung im Installationshohlraum liegt die Doppelbodenplatte zwischen Brandherd und PVC-Belag. Auch ist die tatsächliche Menge PVC gering. PVC-haltige Installationen im Deckenbereich sind weit kritischer.

Woraus bestehen PVC-Beläge?

Hätten Sie es gewußt? Polyvinylchlorid besteht zu 57% aus Natriumclorid, also aus reinem Kochsalz. 43% besteht aus Erdöl. Es entsteht ein amorpher thermoplastischer Kunststoff, hart, spröde und von weißer Farbe. Durch den Zusatz von Weichmacher lässt sich die Härte und Zähigkeit von PVC gut variieren. Es lässt sich gut einfärben.

Bodenbeläge aus PVC bestehen nur zu 40% bis 75% aus PVC. Füllstoffe wie Kreide, Quarz, Schwerspat oder Kalkstein, auch in reinster Form ungiftige Weichmacher wie vor allem DINP (Diisononylphthalat) und Eso (epoxidiertes Sojaöl) sowie Pigmente und Stabilisatoren verleihen den PVC-Belägen Optik und positive Gebrauchseigenschaften. Stabilisatoren wie Cadmium und Blei gehören der Vergangenheit an, heute gebräuchlich sind Kalzium-Zink und Zinn.

Herstellung

Die für Doppelboden verwendeten Beläge werden meistens durch Kalandrieren produziert. Das Material wird durch mehrere aufeinander angeordnete beheizte und polierte Walzen aus Schalenhartguss oder Stahl geführt. Bei heterogenen Belägen wird eine Nutzschicht von mindestens 0,3 mm Dicke gewalzt und auf ein Trägermaterial gebracht. Homogene Beläge werden ohne Trägermaterial produziert. Hier entspricht die Dicke der Nutzschicht. Homogene Beläge sind daher für hohe Beanspruchung gedacht.

Der spezifische Durchgangswiderstand und der Oberflächenwiderstand liegen im Bereich 10 hoch 11 Ohm. PVC-Oberbeläge laden sich elektrostatisch auf. Zur Herstellung leitfähiger PVC-Beläge werden in einem mehrstufigen Produktionsverfahren verschiedene Funktionsschichten miteinander verpresst.

Beanspruchungsgruppen

Die europäische Norm EN 685 unterteilt den Bodenbelag in Beanspruchungsgruppen. Unterschieden werden Bereiche für private, gewerbliche und industrielle Nutzung mit jeweils unterschiedlicher Beanspruchung.