Kompatibilität

Oft wird der Doppelboden auch als Systemboden bezeichnet. Unserer Sicht nach ist diese Bezeichnung nur gerechtfertigt, wenn die einzelnen Bauteile auch verschiedener Hersteller gegeneinander austauschbar sind.

Wem hilft der schönste Baukasten, wenn die Teile nicht zusammenpassen? Was nutzt die aufwändige Ausschreibung, wenn zur Erweiterung einer bestehenden Anlage nur ein Hersteller in Frage kommt?

Doppelbodenplatten passen zueinander

Die Kompatibilität des Systembodens ist nicht durch ein übergreifendes Regelwerk gesichert. Das Rastermass der Doppelbodenplatten 600 mm x 600 mm hat sich im Lauf der Jahre durchgesetzt. Die Plattendicke, 36 mm bei Kalziumsulfatplatten, 38 mm bei Holzwerkstoffplatten, hat sich im Wesentlichen auch durchgesetzt, weil viele Hersteller Rohlinge aus gleicher Quelle beziehen.

Wenige Hersteller vermarkten Doppelbodenplatten mit abweichender Dicke. Sollen diese Doppelbodenplatten getauscht werden ist in der Regel auch die Unterkonstruktion vom Austausch betroffen.

Höhenunterschiede im Bereich weniger Millimeter innerhalb des Systems, z. B. von einer 36 mm Kalziumsulfatplatte zu einer 38 mm Holzwerkstoffplatte, werden mit selbstklebenden Ausgleichsplättchen egalisiert.

Vielfalt bei der Unterkonstruktion

Bei der Unterkonstruktion wird es schon schwieriger. Hier kochen viele Ihr eigenes Süppchen.

Einfache Doppelbodenstützen sind recht unkritisch. Probleme entstehen erst bei nachträglicher Installation von Überbrückungsträgern oder Rasterstäben. Diese Teile passen dann einfach nicht zusammen.

Große Vielfalt bei der Schaltwartenunterkonstruktion

Ärgerlich ist die Vielfalt bei der Schaltwartenunterkonstruktion. Hier ist fast alles anzutreffen.

Unterkonstruktionen aus Stahl oder aus Aluminium, Rechteckprofile oder C-Profile, geschraubte oder geschweißte Konstruktionen. Ein Hersteller hat für Gehbereich und Schrankbereich unterschiedlich hohe Profile, ein anderer Hersteller benutzt grundsätzlich ein Profil und schweißt oder klebt im Bereich von Schrankrahmen ein zweites Profil auf.

Profile finden sich in Höhenabstufungen 40/80 mm, 41/84 mm, 65/105 mm, 30/72,5 mm, 72,5/115 mm oder 60 mm mit nachträglichem 40 mm Auf-Profil. Selbst die Profilbreite kann 40 mm oder 60 mm betragen.

Mischkonstruktionen

Teilweise finden sich abenteuerliche Mischkonstruktionen. Da stehen Schrankrahmen einsam im Raum, seitlich nur abgestützt mit einfachem Doppelboden, also Doppelbodenplatten, die nur auf Stützen stehen. Hat man versucht, etwas Stabilität in diese Konstruktion zu bringen, sind die Doppelbodenstützen mit Rasterstäben versehen.

Tendenzen zur Vereinheitlichung

Grundsätzlich sind zwei Richtungen zu beobachten.

  • Hersteller, die Ihr Produkt auch selbst vermarkten, haben eher eine „eigene Unterkonstruktion“.
  • Anbieter, die Komponenten Ihrer Unterkonstruktion einkaufen, haben eher eine „übliche“ Unterkonstruktion. „Üblich“ in dem Sinne sind die Komponenten mit größter Marktverbreitung. Hohe Produktionsraten garantieren ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Ein Standard zeichnet sich ab

Die größte Verbreitung haben heute

  • Doppelbodenplatten aus Holzwerkstoff 600 x 600 x 38 mm zuzüglich Oberbelag
    • mit unterseitigem 0,05 mm Alufeinblech
    • mit unterseitigem 0,5 mm Stahlblech.
  • Kalziumsulfatplatten 600 x 600 x 36 mm zuzüglich Oberbelag
    • ohne unterseitiges Blech
    • mit unterseitigem 0,05 mm Alufeinblech
    • mit unterseitigem 0,5 mm Stahlblech.
  • Unterkonstruktion aus verzinkten, höhenverstellbaren Stahlstützen
  • Schaltwartenunterkonstruktion aus verzinkten Stahlprofilen
    • C-40 x 40 mm im Gehbereich
    • C-80 x 40 mm im Schrankbereich
    • ausschließlich verschraubt, nicht verschweißt
    • Gehbereich und Schrankrahmenbereich konstruktiv miteinander verbunden.

Über kurz oder lang normiert der Markt das Produkt. Dann wird der Doppelboden mit Recht als Systemboden bezeichnet.